Webkatalog: Link vorschlagen noch zeitgemäß oder nicht?
Vor ein paar Jahren galten Webkataloge als „must have“, um in den Suchergebnissen bei Google ganz oben gelistet zu werden. Viele Unternehmen setzten daher auf eine verstärkte Präsenz in solchen Katalogen. Seit geraumer Zeit häufen sich jedoch Meinungen, dass die Eintragung in einem solchen Verzeichnis als überholt gilt. Daher lohnt es sich einen Blick darauf zu werfen, ob der Webkatalog immer noch ein Benefit für den Nutzer darstellt.
Link vorschlagen auf einem Webktalog? Grundlegende Informationen
Bei einem Webkatalog handelt es sich um ein Webverzeichnis. Darunter versteht man eine Sammlung von Verweisen und Hyperlinks, die anhand von Kategorien sortiert sind. Um dem potenziellen Sucher eine bessere Benutzung zu bieten, enthalten die Eintragungen meist Screenshots und Beschreibungen der jeweiligen Website. Die Eintragung erfolgt auf unterschiedliche Weise. Zum einen gibt es Kataloge, die nur bestimmte Themenbereiche listen. Weiterhin gibt es kostenlose und zahlungspflichtige Webkataloge. Manche Eintragungen erfolgen auch nur, wenn der Betreiber der Website selbst einen Link zur Plattform generiert. Dies wird Backlinkpflicht genannt.
Nicht jeder Webkatalog ist geeignet
Bei den Anbietern von Webkatalogen ist es wie im wahren Leben, es gibt gute und schlechte. Anhand von verschiedenen Kriterien sollte daher sorgfältig ausgewählt werden, in welches Verzeichnis man sich eintragen lassen möchte. Ein guter Anbieter sollte vertrauenswürdig erscheinen. Hierzu zählt vor allem das (glaubwürdige) Impressum. Auch sollte überprüft werden, welchen Support das Verzeichnis anbietet. Mitunter lassen sich hierdurch schon „schwarze Schafe“ entlarven. Generell sollte das Verzeichnis über eine Detailseite inklusive Beschreibung und Verlinkung verfügen. Von Katalogen, die nur den Link enthalten, ist generell abzuraten. Schließlich bietet ein einfacher Link dem Nutzer keinen nennenswerten Mehrwert.

Im besten Fall überwacht der Betreiber des Webkatalogs die Eintragungen. So kann effektiv vermieden werden, dass unseriöse Seiten in das Verzeichnis mit aufgenommen werden. Was lapidar klingt, ist nicht zu unterschätzen. Schließlich gerät man bei einem Eintrag in ein Verzeichnis mit fragwürdigen Inhalten in die sogenannte „Bad Beighbourhood“. Bedeutet, dass diese Eintragungen mit der eigenen seriösen Eintragung assoziiert werden. Je nach Unternehmen kann es sinnvoll sein, auf spezifische Kataloge zurückzugreifen.
Vor allem kleinere Unternehmen profitieren eher von regionalen Katalogen, da diese auf die entsprechende Region und deren Geschäftsfelder ausgerichtet ist. Generell bieten kostenpflichtige Anbieter einen höheren Standard. Gerade die großen Webkataloge bieten zusätzliche Auswertungsmöglichkeiten wie Keyword-Analyse, Überprüfung der Sichtbarkeit und Qualität der Links.
Was sind die Vorteile?
Der größte Vorteil eines Webkatalogs ist schnell gefunden. Er generiert Links. Diese sind unter anderem wichtig, um eine bessere Sichtbarkeit bei Google zu erreichen. Außerdem erhöht ein Eintrag die Vielfältigkeit der Backlinks. Sind nur Backlinks einzelner Strukturen vorhanden, kann das zur Abwertung der Sichtbarkeit innerhalb der Suchmaschine führen. Daher bietet der Webkatalog eine solide Basis, um überhaupt Backlinks zu generieren. Auch für die regionale Bekanntheit lohnt sich ein Eintrag in einen entsprechenden Webkatalog. Voraussetzung hierbei ist natürlich, dass es sich um ein regionales Verzeichnis handelt. Firmen lassen sich zudem bei einer Eintragung in einen spezifischen Katalog besser finden.
Wie kann man einen Link in einem Webkatalog vorschlagen?
Für einen optimalen Eintrag wird ein einzigartiger und prägnanter Beschreibungstext benötigt. Dieser sollte zwingend „unique“ sein, sprich einmalig und nicht für andere Eintragungen verwendet werden. Für jedes Verzeichnis ist also eine erneute Beschreibung fällig. Als Verlinkung sollte der Firmenname gewählt werden. Das Verwenden, wenn Keywords anstelle des Namens kann als Spam gewertet werden und führt wiederum zur Abstufung des Rankings.

Außerdem sollte darauf geachtet werden, die Firma auch in die passende Kategorie eintragen zu lassen. Es gilt dabei so spezifisch wie möglich vorzugehen. So wird ein besseres Auffinden durch den Nutzer sichergestellt. Im Idealfall können noch das Logo und zusätzliche Fotos hochgeladen werden. Dies bietet nicht nur eine optische Aufwertung, sondern zeugt auch von höherer Seriosität und Professionalität.
Das Panda-Update
2011 wurde durch Google das sogenannte „Panda-Update“ eingeführt. Hierbei handelte es sich um eine Modellierung der Rankingmethode. Vereinfacht ausgedrückt wurden Webkataloge, die einzig auf Eintragungen ohne Mehrwert für den Nutzer ausgelegt waren, empfindlich abgestraft. Die Qualität der Backlinks wurde für das Ranking entwertet. Sprich sie wurden nicht mehr beziehungsweise weniger relevant für die Platzierung eingestuft. Google legt seitdem mehr Wert auf Qualität als Quantität. Das betrifft aber keinesfalls Webkataloge, die „ordentliche“ Verzeichnisse führen. Diese Backlinks werden immer noch gewertet. Umso wichtiger, dass die Firmeneintragung sorgfältig und möglichst vollständig erfolgt.
Qualitatives Linkbuilding als Alternative zum Webkatalog
Zugegeben, mit den Jahren hat sich auch das Internet weiterentwickelt. Mittlerweile setzen viele Firmen oder SEO-Agenturen vermehrt auf das sogenannte „Linkbuilding“. Hierbei handelt es sich um eine Strategie, um auf verschiedene Arten vermehrte Links zu erzeugen. Der Vorteil gegenüber dem Webkatalog ist natürlich klar; durch die verschiedenen Maßnahmen wird die Diversität der Backlinks massiv erhöht. Zudem lassen sich mit diesen Methoden nicht nur das Ranking bei Google verbessern, sondern ermöglicht auch den Traffic der eigenen Website zu erhöhen.
Anbei ein kleiner Überblick über verschiedene Möglichkeiten des Linkbuilding. Dieser ist jedoch nicht abschließend, die Methoden sind nahezu unbegrenzt. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass stets mit seriösen Quellen gearbeitet wird.

XML-Sitemaps
Eine XML-Sitemap ist das Gegenstück zur HTML-Sitemap. Während die HTML-Sitemap sich an die Besucher der Website richtet, ist die XML-Sitemap für die Suchmaschine gedacht. Diese stellt eine maschinenlesbare URL-Liste dar und hilft bei der Indexierung der Website. Da sie direkt in der „Google Search Console“ hinterlegt werden kann, spricht man auch von der „Google Sitemap“. Mit Hilfe dieser Sitemap werden besonders relevante URLs Google als Vorschlag unterbreitet. Das kann dazu führen, dass diese im Index geführt werden. Eine Garantie seitens Google gibt es aber nicht.
Google+
Bei Google+ handelt es sich um die hauseigene Social-Media-Plattform von Google. Hier können Neuerungen gepostet, Links gesetzt oder Informationen zum Unternehmen veröffentlicht werden. Voraussetzung ist jedoch ein entsprechender Account. Wenn man diesen mit den entsprechenden Google-Services verknüpft, erhöht sich außerdem die Möglichkeit bei Google einen organischen Treffer zu generieren. Bei organischen Treffern handelt es sich um Suchergebnisse, die nicht bezahlt worden sind.
Interne Verlinkungen
Besonders relevante Inhalte sollte innerhalb der eigenen Website verlinkt werden. Schließlich soll sichergestellt werden, dass diese nicht „untergehen“. Dadurch wird sichergestellt, dass die Suchmaschine auf den Inhalt aufmerksam wird und diesen mit in den Index übernimmt. Entsprechende Inhalte mit dementsprechender Relevanz können also zur Erhöhung des Rankings beitragen. Hierfür wird der Inhalt am besten bereits auf der Hauptseite (gut sichtbar) verlinkt.
Linkkauf und Linktausch
Es gibt auch die Möglichkeit, Links zu kaufen. Hierbei wird der entsprechende Link von einer Plattform kostenpflichtig vorgeschlagen. Der entsprechende Nutzer kann dabei wählen, wie oft die Website vorgeschlagen werden soll. Entsprechend erhöhen sich die Kosten. Die kostenlose Alternative ist der Linktausch. Hierbei bittet man befreundete Unternehmen, Zulieferer oder Subunternehmer um die Aufnahme des Links auf die jeweilige Website. Im Gegenzug wird selbiges auf der eigenen Firmenwebsite fällig.

Blogs
Blogs erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und ersetzen mittlerweile fast den herkömmlichen Journalismus. Inzwischen gibt es kaum ein Thema, über das nicht geschrieben wird. Daher kann es sinnvoll sein, gezielt Blogger, die über den Themenbereich der Firma oder verwandte Geschäftsfelder berichten, zu kontaktieren. Diese nehmen entsprechende Links mit in ihren Blog auf. Je nach Blogger werden hierfür jedoch Gratifikationen fällig.
Eine kostenlose Variante ist das eigene Setzen eines Links innerhalb von Foren. Allerdings gibt es nicht für jeden Geschäftsbereich ein entsprechendes Forum. Wer jedoch über eine relevante Firma verfügt, sollte diese Möglichkeit nutzen. Bei beiden steht jedoch ebenfalls die Seriosität im Vordergrund. So sollte bei Posts in Formen nicht nur erkennbar sein, dass es sich bei dem Absender um die Firma selbst handelt, sondern der Beitrag auch entsprechend markiert sein.
Linkbait
Bei dieser Methode wird die Anzahl der Backlinks durch das Veröffentlichen besonderer Inhalte generiert. Ähnlich wie bei einem Köder wird versucht, die Aufmerksamkeit des Nutzers zu erlangen. Im besten Fall empfindet er die Information als so interessant, dass er diese mit anderen teilt. Schließlich zielt ein Linkbait auf eine größtmögliche Aufmerksamkeit ab. Hierfür lassen sich verschiedene Methoden nutzen. So kann zum Beispiel eine Umfrage oder ein Gewinnspiel Nutzer gezielt ansprechen. Im Idealfall verfügt man auf der Website über einen entsprechenden Abschnitt, der stets aktuelle Informationen enthält. Dieser sollte auch aktuell sein und immer wieder mit einzigartigen und ansprechenden Inhalten gefüllt werden.
Keine Scheu vor Profis
Da der Erfolg eines Unternehmens mittlerweile maßgeblich von einem vernünftigen Online-Marketing abhängt, sollte man sich nicht scheuen auf professionelle Unterstützung zurückzugreifen. Das Thema Backlinks ist entscheidend und stellt einen maßgeblichen Faktor bei der Bewertung durch Google dar. Wer hier nicht „sattelfest“ ist, tut gut daran, sich entsprechend beraten zu lassen. Mit der richtigen Strategie und einem qualitativen Aufbau der Website lassen sich das Ranking, sowie das Besucheraufkommen der Website schnell steigern.
Webkataloge: Link vorschlagen durchaus noch sinvoll im Marketing-Mix
Wer jetzt meint, dass die Zeiten von Webkatalogen vorbei sind, täuscht sich gewaltig. Zwar ist es richtig, dass die Hochzeit vorüber ist. Auch stellen Verzeichnisse, die inflationäre Einträge verwenden, keinen Nutzen mehr dar. Aber ein guter und qualitativ hochwertiger Eintrag in dem richtigen Verzeichnis ist nach wie vor „bares Geld“ wert. Voraussetzung dafür ist jedoch immer, dass es sich um einen seriösen Anbieter und den richtigen Webkatalog handelt. Daher sollte man den Webkatalog nicht vollends verteufeln, sondern als sinnvolle Ergänzung zu den „moderneren“ Methoden sehen.